Kreidefelsen & Nationalpark Jasmund

Im Nordosten von Rügen liegt der kleinste Nationalpark Deutschlands. Die wunderschönen weißen Kreidefelsen sind seit jeher bekannte Wahrzeichen und die Buchenwälder gehören sogar zum UNESCO-Weltnaturerbe. Die weißen Klippen und dichten Buchenwälder, prägen die schöne Landschaft der Halbinsel Jasmund im Nordosten von Rügen.
Der 118 Meter hohe Königsstuhl ist das Wahrzeichen der Ostseeinsel und zugleich der bekannteste Felsvorsprung der Rügener Kreidefelsen. Die Insel ist deshalb ein sehr beliebtes Reiseziel und Fotomotiv bei Urlaubern. Grund genug sich die Sehenswürdigkeiten der Rügener Ostseeinsel etwas genauer anzusehen!

Die Kreidefelsen im Nationalpark

Auf rund 15 Kilometern erstreckt sich die Kreidefelsenküste, vom nördlichen Lohme bis nach Sassnitz. Die Küste gehört zum rund 3000 Hektar großen Nationalpark Jasmund. Die weißen Felsen haben eine lange Geschichte, denn bereits vor ca. 70 Millionen Jahren entstanden diese aus kalkhaltigen Schalen, Panzern und den Skeletten von Lebewesen. Aus diesem Grund hat die Jasmunder Kreide einen besonders hohen Reinheitsgrad. Wenn es über längere Zeit regnet bzw. die Regenfälle besonders stark sind, brechen immer wieder Teile der weißen Kreideküste ab. Besucher sollten deshalb besonders vorsichtig sein und etwaige Warnhinweise und vor allem Absperrungen stets beachten. Im Jahr 2005 kam es an bestimmten Stellen zu Abstürzen von Felsstücken, diese sind unter dem Namen „Wissower Klinken“ bekannt.

Der bekannteste Kreidefelsen ist der Königsstuhl

Besuchern stehen mehrere Möglichkeiten zur Verfügung, um die Kreidefelsen zu erreichen. Sie können von Sassnitz aus über dem Hochuferweg, auf einer elf Kilometer langen Route zum Königsstuhl wandern. Auf der Route liegt die bei Besuchern beliebte Victoria-Aussicht, bei dieser handelt es sich um eine kleine Plattform, die optimale Aussicht auf den Königsstuhl bietet. Die schnellere und auch kürzere Route von nur vier Kilometern, kann von Lohme aus über den Steilküstenweg gewählt werden. Für bequeme Besucher gibt es die Alternative einen der Pendel-Busse zu nehmen.

Herrliche Aussicht mit weitem Blick übers Wasser

Einmal den Königsstuhl erreicht, bietet dieser den Besuchern auf seiner Plattform eine wunderschöne Aussicht auf die Ostsee. Laut aktuellen Informationen (Stand November 2020) gibt es Planungen, dass dort in naher Zukunft eine Aussichtsbrücke gebaut werden soll. Der Besuch des Königsstuhls ist übrigens kostenpflichtig. Es gab dort bereits eine Holztreppe die Besucher bis zum Ostseestrand hinab führte, diese wurde allerdings 2016 stark beschädigt und kann deshalb nicht mehr benutzt werden. Vom Königsstuhl führt ein Weg zu den Wissower Klinken die südlich davon liegen.

Um die Kreideküste zu bestaunen, muss man sich nicht für eine Wanderung entscheiden. Man kann auch vom Boot aus, oder bei einem Spaziergang am Strand die besonderen Kreidefelsen bestaunen. Bevor diese erkundet werden, sollte man sich allerdings beim Nationalparkteam über die aktuelle Lage vor Ort informieren.

Die Buchenwälder gehören zum Weltnaturerbe

Naturbelassene Buchenwälder prägen die Landschaft des Nationalpark in Jasmund. Der „kreidige Untergrund“ sorgt für besonders gutes Wachstum bei dieser Baumart. Im Jahr 2011 wurde entschieden, dass die Buchenwälder Teil des UNESCO-Weltnaturerbes werden. Fünf weitere Waldgebiete Deutschlands wurden ebenso von der UNESCO ausgezeichnet.

Kleiner Abstecher zum Schloss am See

Am Spyker-See im Nordwesten von Jasmund, liegt das gleichnamige und zugleich älteste Schloss auf Rügen. Während des 14. Jahrhundert war dieses Schloss im Besitz einer Patrizierfamilie. Im 17. Jahrhundert wurde es von der Königin von Schweden, an Karl-Gustav von Wrangel als Dank für seine Leistungen und Verdienste verschenkt.

Ein Besuch der in Erinnerung bleibt

Viele Naturfotografen besuchen Jahr für Jahr die Buchenwälder und Kreidefelsen um die schöne Landschaft für Fotomotive zu nutzen. Doch nicht nur die Kreidefelsen und Wälder überzeugen, auch die frische Meeresluft und das herrlich klare Wasser der Ostsee sprechen für sich. Des Weiteren gibt es in und rund um Jasmund viele Ausflugsmöglichkeiten, eine Ausstellung über die Entstehung der Kreidefelsen und der Flora und Fauna, kann im Nationalparkzentrum besucht werden. Zahlreiche Exponate können hier angefasst und ausprobiert werden und detailgetreue Nachbauten machen den Besuch im Nationalparkzentrum unvergesslich. Bei einem Abstecher nach Sassnitz, kann das Ostseebad und der Hafen besucht werden. Vom Hafen aus starten auch Ausflugsschiffe. Des Weiteren gibt es eine tolle Altstadt mit vielen verwinkelten Gassen, die an eine frühere Zeit um 1850 erinnern.

Im Ort Bobbin gibt es einen Saurierpark mit rund 120 lebensgroßen Saurier-Modellen. Auf einem 10 Hektar großen Gelände liegt das Saurierland. Auf einem Erlebnispfad kann die Geschichte von der Entstehung bis zum Untergang der Dinosaurier bestaunt werden. Es gibt also viele Möglichkeiten für Besucher der Kreidefelsen und des Nationalparks in Jasmund!